Ich finde es schön, dass du dich mal wieder an eine neue Karten-Kategorie gewagt hast, herw. Freut mich, dass du immer noch Spaß am designen von Karten hast
Zu den Geldsäcken muss ich sagen, dass ich sie ehrlich gesagt nicht besonders einfach finde. Es ist vielleicht einfach zu tracken und entspricht einem "intuitiven" "Lege Geldkarten im Wert von X zur Seite"-Verständnis des Spiels, aber verkeilt sich dabei mit diversen Regeln, die Dominion hat.
Eine davon ist, dass man niemals davon ausgehen kann, wieviel Geld eine Karte produziert. Neid aus Nocturne kann Silber nur
wert machen, der Kupferschmied macht aus einem Kupfer
, und was eine Geldkarte "wert" ist ist so unklar, dass Englische Neudrucke das Konzept scheinbar völlig verworfen haben. Es ist kein Zufall, dass die Händlerin (oder wie auch immer die Ersatzkarte aus der 2. Grundspiel-Edition heißt) das Silber nicht mehr wert macht, sondern +
gibt, wenn man es spielt.
Was hat das mit den Geldsäcken zu tun?
Ganz einfach. Eine Anweisung wie "Zahle (2 Geldsäcke)" klingt erstmal einfach, ist es aber eigentlich nicht. Die Anweisung geht zunächst mal davon aus, dass der Wert von Kupfer, Silber und Gold fix wäre, was wie erwähnt schonmal nicht stimmt. Außerdem ist die Anzahl der Karten, die man zur Seite legt, variabel. Mal legt man zwei weg, mal eine, mal drei... Das liegt daran, dass Geldsäcke eben nicht an einer Resource (Geldkarten/Geld) zehren, sondern an beiden. Damit sind sie inherent komplexer als Karten, die nur Geld kosten oder nur Karten (siehe weiter unten). Und drittens befinden sich die Karten in einem besonderen Bereich, von dem sie zwar sicher irgendwann nach irgendwelchen Regeln abgelegt werden, aber wann das zum Beispiel bei einer Dauerkarte passieren würde, müsste ich auch erstmal in den Regeln nachschlagen.
Ich sehe letztendlich zwei (drei) Arten, wie man Geldsäcke meiner Ansicht nach "einfacher" machen könnte. Der Spieler könnte eine Geldkarte (mit einem bestimmten Minimalwert) ablegen müssen... Oder er könnte
nehmen. Eine Variante wäre noch, eine Geldkarte aufzudecken.
Alle drei Sachen haben wir schon gesehen, sei es mit den Stallungen aus Hinterlands, dem Legionär und dem Emsigen Dorf (und in einer Variante davon dem Alchemisten), oder auch nur mit Karten wie meinem Wissenschaftler.
Mein Punkt ist, das Konzept wirkt auf den ersten Blick einfach, aber nur, weil es einige Vorstellungen spiegelt, die weniger erfahrene Spieler davon haben, wie in Dominion Geldkarten funktionieren. Da Geldkarten aber eben nicht auf diese Weise funktionieren, führen diese Karten eher weg von den Regeln von Dominion, und hin zu einer, äh, Variante des Spiels, in der bestimmte Interaktionen "hart kodiert" sind. Kupfer ist immer
wert, Silber immer
, und sowas wie Neid, Kupferschmied, und viele andere feinere Interaktionen gibt es nicht. Wenn man diese Variante spielt, scheinen die Geldsäcke einfacher zu sein, als eine Geldkarte abzulegen oder Schulden zu nehmen.
Ich persönlich spiele diese Variante nicht. Mir erscheinen Marker, Vorzeigen oder Ablegen deshalb viel einfacher.