Startspieler zu stark?

Welche Karten kaufst du zuerst - wie sieht dein optimales Deck aus?
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Fagel
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Startspieler zu stark?

Beitrag von Fagel »

Hey zusammen,
Ich bin wirklich kein Dominionprofi wie die meisten hier. :D
Daher kann meine Annahme auch darauf basieren, dass ich bisher nur Amateurrunden spiele.
Jedenfalls meine Frage: Kann es sein, dass der Startspieler einen unfassbaren Vorteil hat?
Er hat oftmals schlicht einen Zug mehr, was den Unterschied zwischen letzte Provinz besitzen, oder nicht ausmacht.
Dies gilt natürlich auch für leere Königreichkarten.
Zusätzlich kann er oftmals zuerst Angreifen, und hat hierdurch einen Vorteil.
Was meint ihr? Oder habt ihr sogar Lösungen für dieses Problem?
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marktlehrling
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Re: Startspieler zu stark?

Beitrag von marktlehrling »

Hallo! :) Mein Eindruck ist, dass du soweit Recht hast, dass es auf jeden Fall einen Vorteil für den Startspieler gibt, welcher allerdings in meinen Augen nicht zu stark ist. Damit es nicht total ungerecht ist, gibt es ja die Regel bei Punktegleichstand. Das Spiel ist ja gerade dadurch interessant, dass die Karten endlich sind und sich oft kleine "Wettrennen" um die Verteilung gewisser Stapel entwickeln. Da muss halt einer anfangen, sich zu bedienen. :D
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herw
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Re: Startspieler zu stark?

Beitrag von herw »

Fagel hat geschrieben:Hey zusammen,
Ich bin wirklich kein Dominionprofi wie die meisten hier. :D
Daher kann meine Annahme auch darauf basieren, dass ich bisher nur Amateurrunden spiele.
Jedenfalls meine Frage: Kann es sein, dass der Startspieler einen unfassbaren Vorteil hat?
Er hat oftmals schlicht einen Zug mehr, was den Unterschied zwischen letzte Provinz besitzen, oder nicht ausmacht.
Der Startspieler muss als erster offenbaren, ob er mit 3/4 oder 2/5 beginnen muss. Bei unterschiedlichen Anfangszügen (3/4 oder 2/5) kann also der zweite Spieler entsprechend reagieren. Haben beide dieselbe Ausgangssituation, ist der dritte Zug schon auch von Zufall geprägt. Wenn das Königreich nicht sehr einseitig ist (also zum Beispiel eine der vorgeschlagenen Einstiegsbeispiele, dann kann man sowohl mit 3/4 als auch 2/5 gut starten. Bei einer Zufallsauswahl sollte man zum Beispiel schauen, dass es auf Angriffe auch Antworten gibt. Pauschale Reaktionskarten helfen oft, aber es gibt auch andere Abwehren; ein einfache Antwort ist auf die Miliz zum Beispiel die Schmiede. das lernt man mit der Zeit. Kleine Decks sind auch in der Regel gut. Wann man die 2-er-Karte Kapelle kauft ist oft entscheidend. Auch die Erfahrung, wie viele Karten man von einem Stapel kauft, ist keine einfache Entscheidung: reichen zwei oder sollte man drei kaufen. D.h. ein Spiel ist nicht von dem Startvorteil (?) abhängig, sondern vom sinnvollen Zusammenspiel aller gekauften Karten. Der Zufall kann auch den Startspieler treffen und beide müssen gut auf schlechte Handkarten reagieren.
Dies gilt natürlich auch für leere Königreichkarten.
Das ist eine Fehleinschätzung (sorry, hart formuliert, aber nicht so gemeint!). Ich nehme an, dass du im Wesentlichen den leeren Provinzstapel meinst. Ob man mehr Gewinnpunkte besitzt, hängt auch davon ab, ob man einen Provinzstapel kontrollieren kann: ist die Restzahl an Provinzen gerade oder ungerade? Kann man das ändern zum Beispiel auch, dass man mit Hilfe des Umbaus bewusst eine Provinz entsorgt und wieder eine Provinz nimmt, um eine gerade Restzahl zu erreichen. Dann sind die anderen Siegpunktkarten entscheidend.
Zusätzlich kann er oftmals zuerst Angreifen, und hat hierdurch einen Vorteil.
Eine Miliz erscheint zunächst stark, doch ohne eine Kette bleibt sie blass und die Antwort Schmiede bleibt immer stark.
Also so einfach ist es nicht. Ein Spiel dauert sicherlich in der Regel 16 bis 20 Züge. Entscheidend ist die Gesamtbeurteilung des Königreichs, auch die Gestaltung als Nachziehender.
tufftaeh
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Re: Startspieler zu stark?

Beitrag von tufftaeh »

Selbstverständlich gibt es den Startspielervorteil. In einer einzelnen Partie macht der aber viel weniger aus als das weitere Mischen übers ganze Spiel. Bei zwei sehr starken Spielern gewinnt der Startspieler laut einer statistischen Auswertung bei dominion.games etwa 58.7% der Spiele. Je schwächer die Spieler, desto näher geht dieser Wert an 50%.
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herw
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Re: Startspieler zu stark?

Beitrag von herw »

tufftaeh hat geschrieben:Selbstverständlich gibt es den Startspielervorteil. In einer einzelnen Partie macht der aber viel weniger aus als das weitere Mischen übers ganze Spiel. Bei zwei sehr starken Spielern gewinnt der Startspieler laut einer statistischen Auswertung bei dominion.games etwa 58.7% der Spiele. Je schwächer die Spieler, desto näher geht dieser Wert an 50%.
wie gut, dass meine Frau und ich schwache Spieler sind.
pixfan
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Re: Startspieler zu stark?

Beitrag von pixfan »

Dann bin ich vermutlich der allerschwächste Spieler, der eindeutig öfter im Anzug gewinnt als im Nachzug.

Gemeint ist nicht das mehrteilige Kleidungsstück und auch nicht das Fahrzeug, das weit entfernte Städte miteinander verbindet. 8-)
Bas
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Re: Startspieler zu stark?

Beitrag von Bas »

Ich spiele mittlerweile eigentlich nur noch so, dass jeder die gleiche Anzahl Runden zur Verfügung hat, es wird also nach den leeren Stapeln noch die Runde beendet.
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herw
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Re: Startspieler zu stark?

Beitrag von herw »

Bas hat geschrieben: Mo 6. Sep 2021, 17:30 Ich spiele mittlerweile eigentlich nur noch so, dass jeder die gleiche Anzahl Runden zur Verfügung hat, es wird also nach den leeren Stapeln noch die Runde beendet.
Das finde ich nicht gut, denn dann wäre es im Nachhinein noch möglich, das „Gewinner-Anwesen” zu kaufen. Die Ungewissheit, wer den letzten Zug macht oder ihn hinauszögert, finde ich spannend.
Bas
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Re: Startspieler zu stark?

Beitrag von Bas »

Hast du ja in gewisser Weise immer noch.

Was man alternativ noch machen könnte, wären rundum Boni, wie es bei anderen Spielen durchgeführt wird: Startspieler bekommt 0 VP oder Coins, 1. neben ihm 1-2, der 2. danach dann 2 bis 4 etc.

Das wäre dennoch dann zumindest irgendeine Art von Ausgleich.
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