Ich will vielleicht nochmal etwas weiter ausholen, um den beliebten "Gesamtzusammenhang" herzustellen. Ssorry für den langgewordenen "Rant"
Es geht um
herw hat geschrieben: ↑Mi 5. Mai 2021, 12:45
Wenn der Nachziehstapel nicht genügend Karten enthält, so dass man den Ablagestapel mischen und unter die (zu wenigen) Nachziehkarten legen musst, das ist der Standardfall. Da man zu wenig Karten im Nachziehstapel hat, wird man diese Karten auf die Hand nehmen, also sieht man sie ohnehin.
Die "was mache ich, wenn ich weniger Karten in meinem Nachziehstapel habe als ich für einen Effekt brauche"-Regel (aka "Spiele Schmiede mit nur 1 Karte im Nachziehstapel") besagte
ursprünglich, dass man erst die Karten zieht/aufdeckt/... die noch da sind, dann den Ablagestapel mischt und dann mit dem Ziehen/aufdecken/... weitermacht.
Also in der "Spiele Schmiede mit nur 1 Karte im Nachziehstapel"-Situation zog man die eine Karte auf die Hand, mischte dann den Nachziehstapel und zog die restlichen 2 Karten. Ich will diese Regel mal etwas plakativ "ziehen-mischen-weiterziehen" nennen.
Zur 2. Edition des Grundspiels hat Donald X. entschieden, dass das beim Spielen mit physischen Karten manchmal zu Prolemen führt, weil das Mischen natürlich Zeit braucht, die Konzentration weg ist und dann die Frage aufkommt "habe ich jetzt schon 1 oder 2 Karten gezogen"?
Als wurde die Regel
geändert , so dass man jetzt zählt, wieviele Karten noch im Nachziehstapel sind (das war sowieso schon immer möglich) und falls sie nicht reichen,
mischt man jetzt
erst den Ablagestapel, und
zieht/auddeckt dann alle Karten auf einmal.
Also zählt man nun beim Spielen der Schmiede erstmal die Karten im Nachziehstapel und sind es weniger als drei, mischt man den Ablagestapel, legt ihn dann unter den Nachziehstapel und zieht die 3 Karten auf einmal (ohne die potentielle Verwirrung, die oben beschrieben wurde). Das soll jetzt die "bei Bedarf mischen - dann ziehen"-Regel sein.
Da das Mischen ja rein zufällig ist und man vom Ergebnis nichts mitbekommt, bevor man zu den gemischten Karten kommt, liefern beide Regeln in 99,9% der Fälle identische Ergebnisse.
Aber eben doch nicht, wenn das Mischen eben nicht zufällig ist, wie beim Geldvorrat (und der Sternenkarte aus Renaissance).
Zum Geltungszeitpunkt der ursprünglichen Regel "ziehen-mischen-weiterziehen", waren sowohl die englische als auch die deutsche gedruckte Variante des Geldversteckes ohne den Text zum "Anschauen des restlichen Nachziehstapels", weil das mit dieser Regel eben automatisch zutrifft! Man sah die verbleibenden Karten aus dem Nachziehstapel bevor man mischte und konnte bei diesem Mischen seine Geldverstecke "plazieren" mit dem Wissen um die ja bereits gezogenen Karten. Wenn man also noch
brauchte, hat man 1 Geldversteck obenauf gelegt und die anderen meistens ans untere Ende vom Deck.
Mit der aktuellen Regel "bei Bedarf mischen - dann ziehen" und ohne "Anschauen des restlichen Nachziehstapels"-Text ist das aber nicht mehr der Fall, man würde erst feststellen, dass der Nachziehstapel nicht reicht, dann mischen und müsste die Geldverstecke
dann platzieren ohne die Karten aus dem restlichen Nachziehstapel zu kennen. Die Regeländerung von "ziehen-mischen-weiterziehen" zu "bei Bedarf mischen - dann ziehen" hat also die Spielweise des Geldversteckes geändert.
Deshalb wurde die neueren Auflagen von Geldversteck mit dem "Anschauen des restlichen Nachziehstapels"-Text gedruckt, um das ursprünglich beabsicthigte Spielverhalten des Geldversteckes wieder herzustellen.
Um auf Herw''s ursprüngliches Zitat zurückzukommen: Im Normalfall hat er recht, man sieht die Restkarten vom Nachziehstapel sowieso "kurze Zeit später". Aber unter der aktuellen Regel "bei Bedarf mischen - dann ziehen" ist es eben trotzdem "zu spät" für das Geldversteck, also wurde der Kartentext angepasst.
Dasselbe Problem gibt es immer noch mit der Sternenkarte (dort darf man sich die zu mischenden Karten ansehen eine beliebige oben auf legen). Dort wurde der Text nicht angepasst (warum auch immer) und man darf sich die Restkarten des Nachziehstapels eben nicht ansehen, before man sich entscheidet, welche die oberste der gemischten Karten wird.