Zunächst einmal alle Erweiterungen in der Reihenfolge ihres Erscheinens als Auflistung:
- Die Intrige (engl. Intrigue)
- Seaside
- Die Alchemisten (engl. Alchemy)
- Blütezeit (engl. Prosperiety)
- Reiche Ernte (engl. Cornucopia)
- Hinterland (engl. Hinterlands)
- Dark Ages
- Die Gilden (engl. Guilds)
- Abenteuer (engl. Adventures)
- Empires
- Nocturne
- Renaissance
- Menagerie
- Die Verbündeten
Natürlich kann man jede Erweiterung völlig unabhängig voneinander kaufen und spielen -- und beliebig mit einander kombinieren. Und jede Erweiterung bringt ein eigenes Thema mit und hat somit eine eigene "Geschmacksrichtung". Allerdings verwenden spätere Erweiterungen oft Mechaniken von früheren Erweiterungen wieder; und bringen natürlich selbst neue Mechaniken mit ein. Daher bauen die Ergänzungssets zu einem gewisse Grad durchaus aufeinander auf.
Ein Beispiel: In der Erweiterung Seaside werden die orangenen Dauerkarten eingeführt. Diese Aktionen beeinflussen nicht nur den aktuellen Zug, sondern auch den folgenden Zug. Die Dauerkarten in Seaside sind recht unkompliziert gehalten und geben meist "Vanille"-Effekte wie +1 Karte oder + . Die Dauerkarten tauchen dann später in Abenteuer wieder auf. Hier sind sie dann aber durchaus schon etwas anspruchsvoller. Bei der Entwicklung ging man offensichtlich davon aus, dass der Spieler die Dauerkarten-Mechanik bereits kennt und man nun den nächsten Schritt machen kann. Seitdem findet sich in jedem weiteren Set die ein oder andere Dauerkarte. Neue Spieler, die die Dauerkarten-Mechanik noch nicht kennen, sollten meines Erachtens wenn möglich mit Seaside den Einstieg in die Dauerkarten finden. Zwar kriegt man es auch ohne Seaside hin, aber die Lernkurve ist halt deutlich steiler, zumal ja wie gesagt auch andere neue Mechaniken in hinzukommen.
Ähnlich verhält es sich mit den -Markern aus Blütezeit. Hier gibt es nur wenige Karten, die einem die Mechanik beibringen. In Empires hingegen ist es ein regelrechtes -Marker Tohuwabohu, wo diese Mechanik ausgereizt wird. Auch hier würde ich immer zuerst Blütezeit empfehlen. Es lassen sich noch weitere Beispiele finden: In Die Gilden werden die -Taler eingeführt. Diese werden dann später in Renaissance wieder aufgegriffen und um die Dorfbewohner erweitert. In Abenteuer kommen (meist recht simple) Ereignisse hinzu, dieses Konzept taucht in den weiteren Sets (Empires, Menagerie) ebenfalls wieder teils komplexer auf. Und so weiter.
Eine englische Auflistung dazu vom Meister persönlich, dem Dominion-Erfinder Donald X. Vaccarino, gibt es hier.
Meine erste Erweiterung war Seaside. Das ist auch im Nachhinein eine super erste Erweiterung. Die Dauerkarten erweitern die Möglichkeiten deutlich, sind aber überschaubar und leicht verständlich. Ebenso ist Blütezeit eine hervorragende Erweiterung, wenn man noch nicht so viele Sets hat. Durch Platin und Kolonie (und die teureren Königreich-Karten) verändert sich das Spiel, aber nicht zu sehr. Ein krasser Gegensatz dazu ist Nocturne: Nachtkarten, Segen, Plagen, Erscheinungen, Zustände, Erbstücke, usw. sind für sich genommen vielleicht auch keine Raketenwissenschaft, aber in Kombination empfinde ich dieses Set als wenig Einsteiger-freundlich. Zumal der physikalische Aufbau der Karten ebenfalls viel länger dauert.
Meine zweite Erweiterung nach Seaside war dann auch schon Renaissance. Hier gibt es die bereits erwähnten -Taler (aus die Gilden) und die neuen Dorfbewohner. Es gibt Dauerkarten (aus Seaside). Es gibt alternative Geldkarten. Es gibt Projekte als Weiterführung der Ereignisse (aus Abenteuer). Es gibt die neuen Artefakte. Das fand ich als zweite Erweiterung schon ziemlich anspruchsvoll.
Unter dem Strich sollte man sich daher, wenn es denn geht, die Reihenfolge der Veröffentlichungen als grobe Orientierung benutzen. Oder man informiert sich ein bisschen über die potentielle nächste Erweiterung, damit man weiß worauf man sich einlässt.
Über weitere Meinungen und Empfehlungen würde ich mich freuen!
Edit 04.05.2022: Die Verbündeten zumindest in der Auflistung oben eingefügt; Grafik mit den wiederkehrenden Spielmechaniken angehängt.