bananajoe hat geschrieben:Asper hat geschrieben:wenn alles was du tust, ist, mich bei jeder Gelegenheit persönlich anzugreifen, ist schon albern.
...
Ich kritisiere die Karten anderer nicht
Mehr schizophrener Blödsinn. Wer selber Kritik austeilen kann sollte auch einstecken könne.
Kleiner Exkurs zum Thema Kritik
Das Wort
Kritik stammt vom griechischen Wort κρίνειν (krinein) = "scheiden, unterscheiden". Das heißt, es geht in erster Linie darum, nicht alles anzunehmen, wie es ist, sondern die Dinge zu beurteilen und sich ein möglichst differenziertes Bild zu machen, daraus Argumente abzuleiten und sich eine fundierte Meinung zu bilden. Kritik "gilt im Sinne einer Kunst der Beurteilung als eine der wichtigsten menschlichen Fähigkeiten". Weiter heißt es zu Beginn des Artikels: "Neben der Bedeutung der prüfenden Beurteilung und deren Äußerung in entsprechenden Worten bezeichnet die Kritik – insbesondere in der Verbform kritisieren ebenso wie monieren und die Monierung – auch eine Beanstandung oder Bemängelung."
Wenn du von "Kritik austeilen" und "einstecken" sprichst, klingt das mehr nach der zweiten Bedeutung. Korrekt zitiert hat Asper gesagt: "Ich kritisiere die Karten anderer nicht, um mich zu profilieren." Das kann man so lesen, dass er sich profilieren will und deshalb behauptet, die Karten anderer nicht zu kritisieren. Das wäre in der Tat ein sinnentleertes Argument.
Scherz beiseite... So wie ich Asper verstehe, bezieht er sich auf eine meinungsbildende, konstruktive Form der Kritik (die "einem dabei hilft, sich weiter zu entwickeln").
bananajoe hat geschrieben:Es ist z.B. auch in Ordnung politische Dominionkarten zu machen (dass Vaccarino politische Karten nicht mag wäre auf jeden Fall kein Argument dagegen) solange das Teil mechanisch sauber ist.
Ich glaube, das ist der Stein des Anstoßes: Für dich ist die Diskussion in diesem Forum eine rein mechanische, aber für Asper eben auch eine Designdiskussion.
Ich zitiere mal den Kernsatz aus dem dich so störenden Popel-Post:
Asper hat geschrieben:Es geht um Spielspaß, nicht um Stärke. Ein Spieldesigner hat die Aufgabe, ein Spiel zu gestalten, das Spaß macht.
Wenn ich deine Reaktion in dem dortigen Thema richtig verstanden habe, bananajoe, kann man den Spielspaß nach deiner Meinung nicht objektiv beurteilen. Es stimmt insofern, dass sich Spaß bei jeder Person in jedem Spiel unhintergehbar neu ereignet. Trotzdem ist Spaß nicht als Argument für die Gestaltung von Karten disqualifiziert.
Ich persönlich frage mich beim Entwickeln eigener Karten ja immer: Was ist die Intention dieser Karte? Wie wird sich das Spiel verändern, wenn die Karte mitspielt? Und: Wird mir diese Auswirkung gefallen? Finde ich das spannend? Aber auch allgemeiner: Aus welchen Gründen könnten Leute das spannend finden? Und warum könnte diese Karte bei manchen Leuten floppen? Zwar stimmt es, dass man nicht mit Sicherheit vorhersagen kann, was den Leuten gefällt. Aber man hat seine Erfahrungen gemacht und wenn man die Karte nicht nur für sich selbst macht, soll sie idealerweise auch Anderen gefallen.
Also an dieser Stelle meine persönliche Meinung zu dem Argument, dass das Spiel zu sehr in die Länge gezogen wird. Bischof-Festung ist m.E. kein Designfehler, sondern eine coole Synergie, die man mal gerne spielt, vielleicht auch ein "Golden Deck" aus nur 5 Karten baut und das Spiel unendlich macht. Der Teil mit der Unendlichkeit an sich macht dann allerdings gar nicht mehr so viel Spaß. Deshalb ist es auch nur eine Kombination und keine einzelne Karte, die das möglich macht. Bei einem krassen Angriff wie dem Söldner gerät das Spiel mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit bald nicht in eine Schleife, sondern in eine wirtschaftliche Stagnation, man wird in den meisten Händen nur
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, wenn man gut ist, auch mal
halten. In diesem Stadium wird das Spiel wahrscheinlich erst enden, wenn neben den Flüchen noch die Anwesen und ein anderer Stapel geleert wurden. Und jedes Spielen eines Söldners ist (nach geleerten Flüchen) ein Anwesen wert, was ziemlich viel sein dürfte. Man wird also so oft wie möglich Söldner spielen, bis der oder die Führende es geschafft hat, Zug für Zug genügend Karten fürs Spielende zu kaufen. Das klingt für mich nicht nach viel Spaß.
Aber wie gesagt: Wer auf solche destruktiven Karten steht, möge sie gerne ausprobieren!