scOUT hat geschrieben:Asper hat geschrieben:Nachdem ich von Empires damals ziemlich enttäuscht war, muss ich sagen, dass mir die Erbstück-Karten echt gut gefallen. Und der treue Hund auch.
Ich finde, Empires hat Dominion mit den Landmarken unglaublich verklompiziert und Nocturne machts bestimmt nicht einfacher. Ganz im Gegenteil mit Hex, State, Boon etc. Was hat dir bei Empires nicht gefallen?
Ich mochte die Landmarken und Ereignisse sehr gerne. Was ich nicht mochte war schonmal das Thema, das für mich absolut nicht zu Dominion passt. Das römische Reich war 1000 Jahre vor Beginn des Mittelalters vorbei. "Dominate" (deutscher Name fällt mir nicht ein) war sogar vor dem Jahr 0. Ich mochte anfangs auch die Krone nicht, aber das hat sich wieder eingerenkt.
Die "Gathering"-Karten wie die Wilde Jagd und der Bauernmarkt (heißt doch so, oder?) mochte ich dagegen nie und werde sie nie mögen. Das Problem beim Bauernmarkt für mich ist, dass die Frage, wie gut die Karte ist, extrem davon abhängt, wann in deinem Shuffle du die Karte spielst, und zwar in Relation zu deinen Mitspielern. Zieh sie zu früh und du kriegst mickriges Geld, zieh sie zu spät und das gleiche passiert. Außerdem gilt für Wilde Jagd und Tempel, dass du mitmachen MUSST, weil die Karte sonst für die Spieler, die sich dafür entschieden haben, geradezu absurd gut wird. Beim Tempel finde ich es weniger schlimm, weil du den Zeitpunkt immer selbst wählen kannst (solange du auf 4 kommst), aber bei der Wilden Jagd entscheidet - erneut - das Ziehglück. Das ist für mich alles purer Zufall und hat nichts mit Strategie zu tun.
Das selbe Problem habe ich mit dem Narren, dessen Nutzen ebenfalls davon abhängt, wann du ihn im Verhältnis zu deinen Mitspielern ziehst. Im Gegensatz zum Bauernmarkt hat der Narr auch noch ein Erbstück (das ich an sich ja mag), das dich mit Silber zuschüttet, wodurch du die Kontrolle darüber, wann du den Narren spielst, garantiert verlierst, weil dein Stapel so dick wird (der Bauernmarkt wurde mit der Begründung verteidigt, man könne das ja strategisch planen...). Außerdem nimmt man beim Spielen des Narren immer einem speziellen Spieler etwas weg, was für mich sehr asymmetrisch ist, und natürlich zwingt auch der Narr dir auf, mitzumachen, weil du ja nicht willst, dass jemand anderes den Bonus für den Rest des Spiels behält. Und dann ist er auch noch furchtbar zufällig. Narr ist definitiv die Karte aus Nocturne, die mir am wenigsten gefällt. Zu zufällig für ernsthafte Spieler, zu kompliziert für Anfänger.
Allerdings mag ich das Erbstück-Prinzip wirklich sehr gerne, und irgendwie kommen mir sogar die Hexes besser druchdacht vor als die Boons. Bei beiden ist allerdings ein extremer Zufallsfaktor dabei. So kann eine Boon-Karte nur durch reinen Zufall eine Aktion geben, und beim Kauf eines Verfluchten Dorfes kannst du entweder auf drei Karten ablegen müssen (wen juckt's?) oder bei einem leeren Deck dein Verfluchtes Dorf gleich wieder entsorgen lassen. Aber na ja. Die Nachtkarten sind für mich recht gemischt. Manche sind nett, manche blöd. Die Erbstücke reißen es für mich halt raus, aber meine Begeisterung ist seit der Präsentation von Boons und Hexes definitiv abgeflaut.